Ende 2018 hatte ich mir überlegt, dass ich etwas an meiner Organisation von ToDo’s und Dokumentation ändern muss. Nach langem ausprobieren von verschiedenen digitalen ToDo-Listen Apps bin ich darauf gekommen, dass ich damit nicht zu rechte komme. Wie damit kommt man nicht klar? Ist doch super so eine App! Ja das stimmt. Bei mir ist es aber eher ein Datengrab. Alles was ich da reingeschrieben habe ist auch dort geblieben und wurde von mir nicht konsquent abgearbeitet. Ich habe also doch Deadlines und wichtige ToDo’s einfach vergessen. Das einzige was klappt ist die Einkaufsliste mit meiner Frau.
Also musste etwas neues her. Es darf nicht digital sein und es muss mir in der Nachverfolgung von Themen helfen. Es soll auch die Möglichkeit bieten, dass ich einfach Sachen notieren kann. Freunde von mir gaben Rat und haben mir verschiedene Apps, auch mit Stifteingabe, empfohlen. Ich habe mir also die Mühe gemacht das auszuprobieren. Erfolg ist ausgeblieben.
Da stand ich nun zwischen Weihnachten und Neujahr in der Buchhandlung um die Ecke bei mir. Ich ging so durch die Regale und sah bei den Büchern zum Thema Lettering und entdeckte das Buch von Ryder Caroll „Die Bullet-Journal-Methode“ (Amazon-Link). Ich habe mich dann dort in einen der netten Sessel gesetzt und es durchgeblättert bzw. die ersten Seiten angefangen zu lesen. Es hatte mich tatsächlich gleich ein wenig in den Bann gezogen.
Ich habe es also gekauft und auch gleich in den Tagen bis Neujahr durchgelesen. Und ein Plan ist gereift. Ich werde ein Bullet Journal führen.
Das Buch ist von Ryder Caroll, aus meiner Sicht, super geschrieben. Es ist gut verständlich und die Erklärungen zu der Umsetzung der Methode sind gut und einfach umzusetzen. Das Buch gibt einen eine Methode an die Hand, die hilft Themen, Aufgaben und auch ein Stück weit sein Leben besser zu organisieren. Das ganze Buch dreht sich nicht darum, wie man das schönste und das bunteste Notizbuch erstellt, sondern eher darum wie es das Leben verbessern kann und man bestimmte Gewohnheiten verändert bzw. annimmt.
Was man nicht erwarten kann ist, dass man dort Zeichnungsvorlagen für das Bullet Journal bekommt. Es ist auf seine Basics, so wie der Autor die Methode entwickelt hat, reduziert. Alles andere ist, dass was man selbst daraus machen möchte.
Wenn man damit anfängt, stellt man sich die Frage ob das überhaupt so machbar ist. Und viele, auch meine Frau, haben schräg geschaut als ich damit angefangen habe. Aber jetzt habe ich ganze drei Monate mein Bullet Journal geführt. Und ich hätte im Januar nicht gedacht, dass ich es schaffe ein Buch in den ersten drei Monaten voll zuschreiben.
Ich habe einfach angefangen. Gestartet bin ich mit einem Leuchtturm1917 „Bullet Journaling“ Notizbuch (Link zum Hersteller). Das hatte ich irgendwann schon einmal gekauft und dachte, damit kann man ja auch gleich anfangen.
Ich habe keinen speziellen Stift für die Notizen in meinem BuJo. Ich nutze Bleistifte, Füller (verschiedene Federbreiten und Tinten) und Rollerball-Stifte und Fineliner. Auf dem Papier funktioniert es super und es ist jede Zeit des Notizbuches auch nutzbar. Das Papier ist mit einer „dotted-Liniatur“ ausgestattet. Bislang gefällt mir die echt noch am Besten.
Es stellte sich mir die Frage, nach dieser (Probe-)Zeit, ob es mir etwas gebracht hat. Hat es mich weitergebracht? Hat es sein Ziel erreicht. Und ich kann nur sagen, dass es sich für mich lohnt so ein Bullet Journal zu führen.
Ich habe deutlich weniger Dinge vergessen. Ich habe aber auch Dinge absichtlich liegen lassen, weil ich dafür keine Zeit oder tatäschlich auch keine Lust hatte diese Dinge abzuarbeiten. Das schöne an dem Rapid Logging ist, dass ich es in die nächsten Tag übernehme oder in den Future Log eintrage und es damit nicht verloren gehen kann.
Was sich als sehr sinnvoll gezeigt hat, ist das ich alles an einem Ort habe. Alle Notizen (beruflich, privat, Ehrenamt) und alle Aufgaben sind in einem Buch. Ich habe auch einen Ort wo ich mir meine Ideen zu Themen aufschreiben kann. Ich auch mal schnell eine Skizze oder Mindmap malen kann, um ein Thema zu strukturieren.
Insgesamt kann ich für mich sagen, dass ich damit weniger Stress habe als vorher. Weil ich weiß, dass (wenn ich mir das notiert habe) im BuJo steht. Man muss natürlich so ehrlich zu sich selbst sein und das Buch ordentlich und gewissenhaft führen.
Was sich mir noch nicht so richtig erschlossen hat, sind die verschiedenen Collections. Ich habe noch keine schöne Möglichkeit gefunden meine Fitnessaktivitäten, 10k Schritte usw. zu dokumentieren. Aber vielleicht brauche ich das auch nicht wirklich. Ich habe es die letzten Monate auch nicht vermisst.
Das Buch und die Methode haben mich bereichert. Ich versuche jetzt noch das System GTD von David Allen damit einzubinden. Vielleicht funktioniert das ja auch noch irgendwie. Das heißt aber auch, dass ich das System im April weiternutze. Denn die Probezeit des Systems ist um. Und es hat sich als gut erwiesen. Von daher behalte ich dieses System bei.
Mittlerweile habe ich auch schon in meiner Firma drei Leute mit der Methode infiziert. Sie haben sich das Buch gekauft und haben es in kürzester Zeit durchgelesen. Ihr seht die Community des BuJo wächst stetig.
Dieser Bericht ist von mir selber und aus freien Stücken erstellt worden. Dieser Bericht wurde von keiner Firma weder finanziell noch materiell unterstützt. Ich habe persönlich durch die Links oder den Bericht keinen finanziellen Vorteil